Das Grundprinzip

Grundsätzlich sollte ein im Outfield gefangener Fly Ball immer ein Base weiter geworfen werden, als der vorderste Runner vor dem Pitch gestanden hat. Bei einem Grounder bzw. einem nicht gefangenen Fly Ball wird der Ball zwei Bases weiter geworfen.

Dieses System hat folgenden Sinn: Bei einem Fly Ball (und weniger als 2 Aus) ist der Runner zum Tag up gezwungen. Da er erst nach dem Fang bzw. bei Bodenkontakt des Balles loslaufen darf, verliert er Zeit. Der Läufer wird deshalb maximal versuchen, das direkt vor ihm liegende Base zu erreichen. In den meisten Fällen verhindert ein rechtzeitiger Wurf aus dem Outfield das Weiterlaufen des Gegners jedoch von vornherein, da das Risiko für ihn zu groß wäre. Bei einem Grounder kann der Runner sofort loslaufen. Deshalb wird der Ball hier zwei Bases weiter gespielt.

Dieses Grundprinzip ermöglicht es den Feldspielern auch, sich vorzubereiten, denn der Ball muss so schnell wie möglich ins Infield zurück. Jeder kann sich vor dem Pitch überlegen, wo hingeworfen werden soll, wer zum Relay rausgehen muss und wer wo abdeckt. Für die Outfielder heißt das, das sie sich während der Aktion auf ihr Play konzentrieren können und keine Zeit damit verlieren, ein Anspielziel zu suchen.

Relay

Wenn der Ball tief ins Outfield geschlagen wird, kann es sein, dass die Wurfentfernung zum Base zu weit ist. Ein Infielder muss deshalb mit rauslaufen, um den Wurf zu verlängern (engl. to relay = weiterleiten). Damit das System funktioniert, müssen alle Spieler ihre jeweilige Aufgabe kennen und wissen, was sie in den verschiedenen Situationen zu tun haben.



Cut Off

Eine veränderte Spielsituation erfordert eine veränderte Taktik. Der Spieler, der als „Relayman“ fungiert, wird zum „Cut Off“, wenn der Ball an ein anderes Base, als vorher geplant, geworfen werden soll.

Beispiel: Kein Runner, kein Aus. Der Ball wird ins Leftfield geschlagen und der Short Stop geht für den Wurf ans 2nd Base, als Relay, raus. Da der Batter-Runner schnell ist und der Ball nicht sofort unter Kontrolle gebracht werden kann, läuft er über das 2nd Base hinaus, Richtung 3rd Base. Der Catcher sieht dies und ruft: “Cut 2“. Der Short Stop bekommt den Ball vom Leftfielder und wirft, anstatt zum zweiten, zum dritten Base. Er „schneidet“ den ursprünglichen Weg ab (engl. Cut off = abschneiden) und leitet den Ball um.

Ob es sich um ein Relay- oder um ein Cut Off-Spiel handelt, bestimmt also die sich ergebende Spielsituation. Die Positionierung der Fielder ist bei beiden identisch.

Durchführung

Der Relay~ / Cut Off-man muss in gerade Linie zwischen Outfielder und Zielbase stehen, ca. 20 Meter vom Base entfernt.

Die längere Wurfdistanz hat immer der Outfielder.
Der „Ziel Baseman“ dirigiert den Relayman durch lautes rufen („links!“, „rechts!“).
Der Relayman macht sich gegenüber dem Outfielder akustisch (laut: “Hit Me!“) und optisch bemerkbar (Arme heben); er steht frontal zum Outfielder.

Der Outfielder wirft dem Relayman den Ball auf dessen Handschuhseite zu.

Der Outfielder entscheidet, ob er das Base direkt anwerfen will („Direkt!“).

Der Relayman dreht sich links herum zum Zielbase (Linkshänder drehen sich anders herum); bevor er wirft, steht er dann seitlich, mit der Fangschulter zum Ziel.

Das Spiel wird vom Catcher dirigiert. Muss der Ball an ein anderes Base, als geplant, geworfen werden, so ruft er „Cut 1“, „Cut 2“, etc. Der Relayman wird dann zum Cut Off und leitet den Ball um.